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C. Hunter Boyd - Last is just the slowest winner

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2004 - Herlicher Herbstwald beim Rursee-Marathon

Geschrieben November 2004

Die späte Startzeit von 10:30 hätte eigentlich ein geruhsames Aufstehen ermöglicht, aber da Markus sich noch für den Rursee-Marathon nachmelden wollte und bei dem schönen Wetter mit großem Andrang zu rechnen war, sind wir doch schon um kurz nach 8:00 da gewesen. Das hatte den Vorteil, das Parkplätze kein Problem waren und die Anmeldung in wenigen Minuten erledigt war. Später-Kommer mussten sich zur Strafe in Schlangen anstellen.

Nach den Formalitäten habe wir uns erst mal zwei Kaffe, belegte Brötchen und ein (alkoholfreies) Jever im warmen Festzeltgegönnt. So gestärkt haben wir uns 10 Minuten vor dem Start umgezogen weil das Auto nur wenige Meter von der Startlinie entfernt stand.

In ländlicher Ruhe wurde der Start dann um eine Viertel-Stunde verschoben, um allen Nachmeldern gerecht zu werden. Ich habe mich aufgrund der morgendlichen Kühle klamottenmäßig für unten kurz und oben lang entschieden, was sich als gut erwiesen hat.

Die Strecke führte gleich nach Einrur, wo der Start war, durch ein militärisches Sperrgebiet, das mit Zaun und Totenkopf-Schildern etc. auch als solches nicht zu verkennen war. An einigen Pappkammeraden und Schieß-Bahnen vorbei, ging es dann gleich in die erste Steigung, so ca. 60HM in drei Serpentinen bergan. Dabei habe ich dann leider ein paar Minuten verloren, weil die Strecke so schmal war, daß ich mich in die Schlange stellen musste (Strafe für's Langsam-Laufen;-) Die Stelle war einfach zu schmal für so viele Läufer, da gleichzeitig mit dem Marathon auch ein 16,5km-Lauf ausgetragen wurde, der fast genauso viele Teilnehmer hatte.

Bald darauf kam KM 10 und ich bin etwas erschrocken, da 1:03 viel zu schnell für mich war, insbesondere bei der Strecke! Weil meine Marathonzeiten vom Jahresbeginn 4:51 und 4:56 waren, habe ich hier mit einem ähnlichen Ergebnis gerechnet und deshalb versucht, mich zu bremsen um nicht dem Mann mit dem Hammer genau in die Arme zu laufen. Aber die Strecke war für mich einfach zu verführerisch um heute so langsam dahin zu trotten.

Es gibt zwei wichtige Unterschiede zum Eifel-Marathon, der nur wenige Km entfernt im Frühjahr stattfindet: Erstens hat die Rur-See Strecke lange flache Stücke, während solche Teile beim Eifel-Marathon die Ausnahme sind, und zweitens ist jetzt Herbst und der ganze Wals duftet einfach herrlich, viel waldiger als im Frühjahr, finde ich. Kurz um: ich bin einfach weiter gerannt und dachte mir: Ich laufe schnell, solange es Spaß macht und geh, wenn ich alle bin!.

Km 20 habe ich in, für mich sehr guten, 2:09 erreicht und hatte immer noch keine Anzeichen von Müdigkeit. Immer, wenn meine Knie anfingen weh zu tun, kam ein kurzer Berg, wo ich mit langen Wanderschritten, oder wie man das heute nennt: power-walking, meine Knie erholen konnte. So ging es weiter, immer am See entlang durch die goldenen Herbstwälder und das Grinsen ging nicht mehr aus meinem Gesicht weg.

Bei Km 30 war keiner da, den ich nach meiner Zeit fragen konnte, denn ich habe nur noch überholt. Von Km 20 bis in's Ziel bin ich von niemandem mehr überholt worden! Das ist mir noch nie passiert! Ab und zu hat das Überholen nicht im ersten Versuch geklappt und mein Opfer konnte noch mal kontern, aber spätestens am nächsten Anstieg bin ich dann unweigerlich davon gezogen! YES, so muß das sein. Ein Pärchen habe ich auf den letzten drei Km vor mir gesehen und mich langsam, quasi im Windschatten, rangesaugt, bevor ich mir dann 50m vor dem Ziel einen kleinen Endspurt gegönnt habe, um sie zu überholen. Kinderei, ich weiß, aber trotzdem gut für's Ego;-)

Meine Zielzeit von 4:35:38 brutto ist für mich einfach super, einer Viertel-Stunde Steigerung in diesem Jahr!

Blöd von mir war nur, daß meine Sachen im Auto waren, und Markus den Schlüssel hatte. Also habe ich's mir im Zelt gemütlich gemacht und abgewartet. Da seine Zeiten von Anfang des Jahres über Fünf Stunden waren, und er beim Start genau so gejammert hat wie ich, dachte ich, daß er frühestens um 5:20 ankommt. Aber weit gefehlt: auch er hat mit 5:07:39 seine Jahres-Bestzeit aufgestellt!

Das die Duschen auch dann noch schön warm waren, als ich endlich an meine Sachen konnte sollte zwar eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber, wie man am weit größeren und viel teureren Düsseldorf-Marathon gesehen hat, leider nicht. Das einzige, was man vielleicht noch verbessern könnte, wäre eine große Uhr im Ziel, ansonsten war's rundrum super!



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