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Dana Bandy - I was running so fast it was like the trees were standing still

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2017 - Frankreich
Geschrieben Oktober 2017

Sommerurlaub, Frankreich, Bretagne. Ich bin erholt und glücklich. Vor einem Jahr hat mein Knie noch so schrecklich weh getan, dass ich keine zehn Schritte laufen konnte, aber vor drei Monaten hat Max Manroth mich geheilt! Ich kann wieder trainieren und heute kann ich laufen!

Es gibt in der Nähe eine alte Bahntrasse, die zum Radweg umgebaut ist, die ich heute laufen will. Start ist in der Nachbarstadt Dinard, ca. 5km entfernt. Ich trabe also am frühen morgen vom Campingplatz los und freue mich auf einen wunderbaren Urlaubstag, nur für mich, ganz für mich. DAS ist heute MEIN Urlaub.

Ich hatte mir die Route vor dem Urlaub am Computer zusammen gestellt und auf meinen Garmin gespeichert. Leider hab ich vergessen, mir auch die Karte von Frankreich auf den Garmin zu laden. Erst hab ich mich geärgert und war unsicher. Wie kriege ich jetzt meine Bahntrasse hin? Aber dann hab ich einfach eine Wanderkarte und einen Kompass gekauft. Fertig. Funktioniert immer, nie die Batterie alle, beste Übersicht... Klasse.

   

In Dinard, hinter der Rue du Gare, war mal der Bahnhof. Heute nur noch leere Brache. Aber ganz hinten an dem Feld, eine unscheinbare Öffnung in der Böschung: da beginnt die Trasse. So eine alte Bahnstrecke ist herrlich. Abseits von Straßen, Häusern und Kreuzungen läuft der Weg durch die Bretagne. Die Sonne scheint, die Bienen summen und überall blühen die schönsten Blumen. Vor allem ist der Weg gesäumt von Baldrian, der hier überall wächst. Kein Wunder, dass die Menschen hier so entspannt sind!

Ich folge der Bahntrasse bis kurz vor Dinan und laufe dann über verschiedenen Landstraßen westlich davon wieder Richtung Campingplatz. Hier kommt die große Freiheit des "Nach-Karte-Laufens" zum tragen. Ich peile grob die Richtung an und entscheide mich an jeder Ecke, in jedem Ort, an jeder Kreuzung, wo genau ich lang laufen möchte. Wunderbare Freiheit. Wenn ich nach Navi laufe, folge ich meiner blauen Linie: idioten-sicher und komfortabel. Außerdem kann ich da am PC eine Route runter laden oder zusammen stellen. Mit Karte habe ich die Freiheit, über das ganze Blatt zu laufen. Es ist schön, dass ich das kann.

   

Bei Km 32, in Le Pont Cretin, treffe ich vor einem Haus ein paar Leute; Touristen aus England, dem Kennzeichen nach zu urteilen. Und ich frage nach Wasser, weil ich trocken gelaufen bin. Sofort bringt mir jemand ein riesiges, 0.5l-Weizenglas mit eiskaltem Wasser. Es glitzert silbern und außen bilden sich klare Tropfen aus Kondenswasser. Ahhhh, dieser Anblick! Diese Kühle! Diese Erfrischung! Wir erzählen ein bisschen, dann bin ich wieder allein in meinem Sommertag. Unterwegs.

Die Kilometer ziehen sich, ich setzte den Player auf und tabe vor mich hin. Fast wie bei der TTdR, nur ohne Schmerzen. Frankreich ist schön. Hier jedenfalls. Nach gut fünf Stunden habe ich meine 45km vollendet und bin wieder am Zelt. Oh war das schön! Es ist so gut, ein Läufer zu sein! 

   



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