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Joe Kowalski - My repeated attempts at failure have finally paid off

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2022 - Bergischer Wupperlauf

Geschrieben Dezember 2022


Ein langes Jahr mit vielen sehr schönen, meist sehr guten Läufen ist fast zu ende. Aber einer geht noch. My Friend Oliver organisiert den „Bergischen Wupper Lauf“, ein Gruppenlauf im Bergischen Land. Und weil ich in der zweiten Jahreshälfte weniger trainiert habe, als ich eigentlich gewollt hätte und mir statt dessen mehr Kilo angefuttert habe als nötig, will ich den unbedingt als Trainingslauf mit machen.

Auf der Anfahrt zeigt das Thermometer im Auto -7°C am Start: kalt. Das sind 42°C kälter, als mein wärmster Lauf im Sommer. Start ist am Schwimmbad in Wuppertal Cronenberg. Ich melde unkompliziert nach und applaudiere den 50km-Ultra-Läufern im ersten Morgengrauen. Da gehöre ich derzeit nicht dazu. Zu wenig Training und zu viel Kilo… Kalt hier draußen, eiskalt.

Die Halle füllt sich und bei mir kommt Läuferfeeling auf. Die Ultras kommen nach ihrer Einführungsrunde zurück, verpflegen sich und starten dann mit uns gemeinsam auf den Marathon.

Kaum sind wir aus dem Ort raus, zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite: alle Bäume voll Rau-Reif. Märchenhaft! Der Boden ist hart gefroren und leicht zu laufen. Allerdings ist mir eiskalt. Ich bin entweder zu dünn angezogen oder nicht abgehärtet genug. Oder beides.

Bei Km 7 kommt der erste VP an der Müngstener Brücke. Ein paar Leckereien und schöner heißer Zitronen-Tee. Ahh: das tut gut! Immer wieder haben wir wunderschöne Ausblicke über das überfrorene Bergische Land. Wirklich schön! Klar: im Frühling schwärme ich über das frische Grün, im Sommer über prächtige Wälder und im Herbst liebe ich das Bunte. Aber jetzt, Anfang Dezember ist genau die richtige Zeit sich über den Winter zu freuen und das mache ich. Schön, einfach Schön!

Mir ist kalt. Habe ich das schon geschrieben? Ok, macht nichts: mir ist kalt. Nicht der Schüttelfrost vor Erschöpfung und nicht bis ins Innerste durchgefroren wie nach vielen Stunden auf dem Motorrad, aber kalt. Arme und Hände frieren. Als sich bei Halb-Marathon die Gruppe wie geplant teilt, verlasse ich den vertrauten Guide Andreas und schließe mich der Gruppe um Jörg an. Wenn ich schneller laufe, wird mir endlich wärmer.

Allerdings passt mir deren Tempo an den Steigungen gar nicht! Viel zu schnell. Bergab und in der Ebene könnte ich locker mit halten, aber bergauf machen die mich fertig. Das könnte mit dem zu wenig Training und den zu vielen Kilo zusammen hängen.

Bald bin ich alleine im Wald. Die schnelle Gruppe ist weg und die ruhige noch weit hinter mir. Ich folge den sehr guten Markierungen und bin mit mir selbst unterwegs. Wunderschöne Strecke, tolle Route, bestes Wetter in traumhaften Wäldern: was will ich mehr (außer Training)?

Aber hart ist es! Dieser Marathon ist lang. Der längste dieses Jahr. Irgendwann holen mich die ersten aus der Ruhigen Gruppe ein. Sie fragen mich sehr lieb, ob ich mich anschließen möchte, aber die sind fitter als ich. Außerdem verrät mir der Guide, dass es nur noch fünf Kilometer sind: machbar. Nicht geschenkt aber machbar.

Und irgendwann endlich das Ziel am Schwimmbad! Rein ins Warme! Der plötzliche Temperaturwechsel zusammen mit meiner Erschöpfung führt dazu, dass mir der Kreislauf runter geht. Aber im Gegensatz zur TorTour nur ein bisschen komisches Gefühl, kein Kollaps. Jemand besorgt mir ein alkoholfreies Bier und Kaffee und bald geht es besser.

Fazit: Abnehmen!!

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