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Christian Soerensen, frei zitiert - Der Kopf will Ultra, die Beine aber wollen schneller laufen

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2019 - biggesee

Geschrieben Juni 2019



Der Biggesee-Marathon startet um 14:00, Nachmeldung ab 12:00. So stand es in der Ausschreibung. Also hab ich mich nach einem gemütlichen Frühstück auf mein Motorrad gesetzt und bin pünktlich eine Stunde vor beginn der Nachmeldung am Start. Ok, nachmelden ist hier ganz easy: alles ist drei nummern kleiner als beim Ahrathon letzte Woche. Start und Ziel sind am Badestrand vom Biggesee und bis zum Start lege ich mich dann einfach in den Schatten am Ufer und döse. Denn mein Plan ist immer noch der selbe wie letzte Woche: gaaanz ruhig, nur kein Sport; lieber viel Spaß. Und am Ende eventuell noch mal nachlegen, wenn ich dann Lust dazu habe.


Kurz nach dem Start der gut 150 LäuferInnen lerne ich Sven kennen und wir verstehen uns prima. Er fasziniert mich mit seinen vielen Erzählungen von seinen über 300 Marathons. Und eine spannende Kranken- und Lebensgeschichte gehört natürlich auch dazu. Beste Zutaten also, für einen entspannten Marathon. Wir wollen beide so um die fünf Stunden finishen und lieber labern als laufen. Guter Plan! Vor allem Svens Humor ist immer wieder für ein herzliches Lachen gut. Wir hören beim Laufen ein Gerücht, dass heute der letzte Biggesee-Marathon sein soll: die Veranstaltung gibt es wohl im kommenden Jahr nicht mehr. Schade: es fängt grade an, mir hier zu gefallen.


So vergehen die Kilometer wie im Fluge. Es gibt viele Verpflegungs-Stellen, die alle Wasser und Iso haben: mehr brauche ich ehe nicht. Dass es manchmal auch Gummibärchen, Cola, Kuchen und viele mehr gibt, ist aber auch voll ok! Die Strecke hat heuer mit 940 Höhenmetern nicht nur etwas mehr Steigung als die Konkurrenz (Ahrathon, Eifel-Matrathon, Rursee-Marathon, 7G, etc. Die Wege sind auch schön trailig und Waldig. Nichts wirklich schweres, klar, ist ja Sauerland und nicht die Alpen, aber viel Schönes! Ein paar von diesen schönen Kilometern kommen Sven so bekannt vor, obwohl er wie ich heute zum ersten mal hier läuft. Und tatsächlich: P-Weg! Die Strecke ist ein paar 100m die selbe. Tolle Leistung, bei über 300 Marathons so eine Waldecke wieder zu erkennen. Respekt: ich erkenne es nämlich überhaupt nicht wieder. Das kann aber auch daran liegen, dass es bei meinen P-Wegen immer regnet und heute echt perfektes Wetter ist.
Aber ich erinnere mich gut, wie ich hier vor zehn Jahren bei meinem 97-Kilometer-Nacht-Trainingslauf, vorbei gekommen bin und freue mich, dass ich immer noch unterwegs und heute wieder hier bin.


Zum Abend hin wird es wieder kühler: mehr als 24°C werden es heuer glücklicherweise nicht. Und die späte Sonne macht ein wunderbar warmes Licht, freundliche Atmosphäre, die zum Lauf und zu den VPs passt. Manche der VPs werden von Politischen Parteien gemacht: am Stand der CDU mache ich ein paar Scherze, als der nette Helfer dort den weiteren Weg nach links beschreibt.

Dann ist es schon 18:00 Uhr, also vier Stunden Laufzeit, und Sven und ich fangen an zu denken, dass wir diesen Biggesee-Marathon gut unter fünf schaffen sollten. Jetzt keine Panik, kein Stress! Aber wenn es drin ist, ohne sich kaputt zu machen, wäre es schon schön. Also quatschen wir ein bisschen weniger und wechseln doch von Jogging auf Laufen. Und die Kilometer schmelzen wie Schnee in der Sonne: noch fünf, vier drei. Dann hoch zum Biggedamm und ein Stück um den See rum, wobei man das Ziel schon sehen und hören kann. Sehr geil, diese Route!


Ganz entspannt kommen wir deutlich unter fünf rein und Sven gibt mir ein Alkoholfreies Erdinger aus, was wir zusammen trinken. Ahhhhh, tut das gut! Die Duschen sind irgendwie zu weit weg, jemand kommt mir auf dem Weg zu den Duschen entgegen und meint, da wäre ne Warteschlange. Also gehe ich einfach eine entspannte Runde im Biggesee schwimmen. Leben kann so schön sein!

Fazit: wäre echt schade, wenn der Biggesee-Marathon nicht mehr stattfinden würde.

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